Neuer Vorstand im Ambulanten Hospizdienst St. Johannisstift gewählt
Wolfgang Specht herzlich verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt
Der Ambulante Hospizdienst St. Johannisstift e.V., der sich als ältester Hospizdienst in Paderborn seit über 25 Jahren für die Begleitung schwerst kranker, sterbender Menschen und deren Zugehörige engagiert, hat einen neu gewählten Vorstand, der den Verein in den nächsten drei Jahren leiten wird.
Nachdem sich Wolfgang Specht als langjähriger Vorsitzender nicht mehr zur Wahl gestellt hatte, wählte die Mitgliederversammlung im April diesen Jahres Karin Düsterhaus, Bernd Kalass, Anette Mertens und Karoline Reinstadler als künftige Vorstandsmitglieder. Außerdem gehört Andrea Lomp dem Vorstand weiterhin als entsandtes Vorstandsmitglied der Stiftung St. Johannisstift an.
In der ersten Sitzung des neuen Vorstandes wurde zunächst der ausscheidende Vorstandsvorsitzende herzlich mit ehrenden Worten des Dankes und einem Pflaumenbäumchen mit Glückwunschkarten und Fotos aus dem Vereinsleben verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die entsprechende Urkunde wird er im Rahmen des Sommerfestes im Juli diesen Jahres erhalten.
Wolfgang Specht leitete in der Nachfolge des inzwischen verstorbenen Dr. Stein den Verein von 2018 - 2025. Mit seiner gelassenen und ruhigen Art hat er mit Über- und Weitsicht, aber auch Humor den Verein geführt und immer wieder auch in der Öffentlichkeit daran erinnert, wie wichtig es ist, auf die Angebote des Ambulanten Hospizdienstes aufmerksam zu machen, damit noch mehr Menschen in schwierigen Situationen am Ende des Lebens davon profitieren und hilfreich begleitet werden können.
Als neue Vorstandsvorsitzende wurde Karoline Reinstadler gewählt, die dem Verein seit 2015 angehört und neben der Ausbildung zur Sterbebegleiterin auch eine Ausbildung zur Trauerbegleitung absolviert hat. Zur Stellvertreterin wurde erneut Anette Mertens gewählt. Schriftführerin bleibt Karin Düsterhaus, während Bernd Kalass jetzt für die Finanzen zuständig ist.
Zusammen mit den Koordinatorinnen Heike Bade und Kirsten Preik-Schmidt freut sich das neue Team auf die Zusammenarbeit in den nächsten drei Jahren.
..."weil es uns irgendwann alle betrifft", wäre eine zutreffende, logische Antwort, "weil es das eigene Leben bereichern kann", ist eine vielleicht zunächst überraschende, aber genauso zutreffende Antwort! So sehen es jedenfalls die im Ambulanten Hospizdienst St. Johannisstift e.V. engagierten Mitarbeiter/innen und Ehrenamtler/innen.
"Ich bekomme so viel Vertrauen geschenkt, darf in andere Lebensläufe Einblick nehmen, lerne, mich auf mir fremde Menschen einzustellen, höre von Ängsten und Sorgen, erlebe aber auch viel Dankbarkeit", berichtet einer der ausgebildeten Sterbebegleiter. Außerdem setze man sich mit der Endlichkeit des eigenen Lebens auseinander und könne dadurch eine bewusstere Einstellung zu vielen Dingen entwickeln. Viele Ehrenamtliche empfinden die anspruchsvolle Aufgabe als persönliche Bereicherung.
Wo und wie eine Begleitung abläuft, gestaltet sich sehr unterschiedlich und richtet sich ganz nach den Bedürfnissen der betroffenen Person(en), ob zu Hause, im Krankenhaus, im Altenheim oder auf der Palliativstation.
Manchmal geht es "nur" um das "Da sein", am Bett zu sitzen, zuzuhören, Gespräche zu führen, etwas vorzulesen oder einfach zusammen zu schweigen - gar nicht so einfach. Andere möchten und können noch in Begleitung spazieren gehen, irgendwo Kaffee trinken, ein Eis genießen oder nochmal ins Kino gehen. Manchmal haben die Zugehörigen den Wunsch, ihre Fragen und Sorgen loszuwerden. Auch dafür sind die ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und Begleiter da, die durch den Verein auf ihre Aufgaben intensiv vorbereitet werden und schon dadurch auch für sich viel lernen.
Der Verein hat derzeit 155 Mitglieder, davon 48 ehrenamtliche Sterbebegleiter/innen. Seit der Gründung im Jahr 1999 wurden insgesamt 217 Menschen in der Sterbebegleitung ausgebildet. Jährlich wurden bis jetzt zwischen 50 und 80 schwer kranke und sterbende Menschen im Alter von 32 bis 100 Jahren und auch deren Zugehörige begleitet. Die Dauer der Begleitungen reicht von einigen Stunden bis zu 2 Jahren.
Außerdem bietet der Verein "Letzte Hilfe Kurse" an, diese Kurse richten sich an Bürgerinnen und Bürger ohne Vorkenntnisse. In 4 Stunden erhalten die Teilnehmer/innen u.a. Informationen über den Sterbeprozess, Tipps zum Umgang mit Sterbenden, zur Vorsorgeplanung und zu Hilfsangeboten im Kreis Paderborn. So manche Ängste und Sorgen in Bezug auf den Umgang mit diesen schwierigen Themen können dadurch abgebaut werden.
In diesem Jahr besteht der Verein seit 25 Jahren, und das wurde schon mit einem öffentlichen Themenmonat im März in Kooperation mit den anderen Hospizdiensten bekannt gemacht. Im August findet der offizielle Festakt im Rathaussaal statt, wo gebührend gefeiert wird!
Wer mehr über die ehrenamtliche Tätigkeit im Ambulanten Hospizdienst St. Johannisstift und die Möglichkeiten der Sterbebegleitung wissen möchte, kann sich gerne unter der Telefonnummer 05251-291909 an die Koordinatorinnen, Heike Bade und Kirsten Preik-Schmidt, wenden.
Aufbaukurs ab September 2025
Mit 6 Abendeinheiten und 12 Teilnehmern fand der Basiskurs von März bis April 2025 statt. Der Qualifizierungskurs ist kostenlos und gibt eine gute Orientierungshilfe für Interessierte, die ehrenamtlich in der Begleitung Sterbender zu Hause oder in einer Einrichtung tätig sein möchten. Ein Aufbaukurs beginnend im September und setzt die Qualifizierung fort und endet im Dezember. Näheres zu den Kursinhalten und Terminen unter "Für Ehrenamtliche/Qualifikation".
Rufen Sie uns an: Tel. 05251 291909
oder schreiben Sie uns: buero@hospizdienst-paderborn.de
Ambulanter Hospizdienst St. Johannisstift e. V.
Reumontstr. 32
33102 Paderborn